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Astronomische Visuelle oder Fotografische beobachtungen

BEO Sternwarte 07.02.2014

 Beobachtungsabend Sternwarte 07.02.2014

Nachdem tagsüber das Sturmtief auch über die Rheinebene dunkle Wolken getrieben hatte, war der Himmel gegen 20.00 Uhr frei gepustet und der eindrucksvolle Wintersternhimmel präsentierte sich den 40 Besuchern der Sternwarte eindrucksvoll klar.

Neben der üblichen kurzen Einführung in einige Grundbegriffe ging es ans Beobachten. Das C9 in der Kuppel begann mit dem Blick auf den 8 Tage alten Halbmond. Da gab es dann ab und zu ein erstauntes „Oh“ zu hören, wenn die von Fotos bekannten Formationen plötzlich mit eigenen Augen zu sehen waren. Natürlich durfte auch das derzeitige Glanzlicht, der Riesenplanet Jupiter, nicht fehlen.

J07022014 web

Bild von Jupiter an diesen  Abend, Fotografiert von der Sternwarte

Wer warm eingepackt war und den fallenden Temperaturen sowie der fortschreitenden Stunde trotzte konnte zum Schluss noch einen Blick auf das 12 Millionen Jahre alte Licht der Supernova SN2014J in der Galaxie Messier 82 werfen.

Nebenbei war es interessant, wie viele unserer Besucher zwar selbst ein Teleskop besitzen, sich aber zu unsicher sind, damit ihrem Interesse nachzugehen. Vielleicht bieten wir diesen Sommer wieder an, sein Teleskop unter den Arm zu klemmen und zu uns zu kommen. Wir nehmen uns gern die Zeit, das Instrument bei Bedarf richtig einzustellen, den Umgang zu erklären und Tipps fürs eigene Beobachten zu geben.

Für uns war es wieder ein schöner Abend, um unseren Besuchern ein bisschen die Schönheit der Sterne näher zu bringen.

Hier finden Sie eine Karte, woher unsere Besucher die letzten 2 Monaten kamen.

Lovejoy

 

12.11.13, 03.00 Uhr 4“/ f5 mit 30x LEO Ziel: Komet C/2013 R1 Lovejoy Innerhalb von 10 Minuten bereits deutlich sichtbare Positionsveränderung, sehr schnell unterwegs. Farbe weiß bis hell-grünlich. Sehr ausgeprägte Koma mit ca. 16′; heller leicht länglicher Kern. Gesamthelligkeit um 6m! Schweif eher indirekt, aber zu sichten. Länge schwer zu bestimmen. Insgesamt als Beobachtungsobjekt sehr eindrucksvoll. Ein Komet, der sich sehen lassen kann – und das auch tut, hahahaha.

P.S. Ich schenke es euch und mir, den Rest an Beobachtungen über drei Stunden dieser sehr klaren, mit außergewöhnlich guter Durchsicht bis runter zum Horizont blumig zu schildern. Wer draußen war, hatte eine wunderbare Nacht; wer nicht, hatte es warm. Ja: ich muß jetzt auch arbeiten gehen, aber diese Nacht war es wert, eine der ganz seltenen im Jahr.

T

ein Stern!

 

Hallo ihr da,

weil hier so lange Ebbe herrscht, mal was Kurzes zwischendurch.

30.10.13, 21.30h

5“ Mak (120x)

Andromeda – Groombridge 34

Beim Starhopping auf der Sternkarte fiel mir diese ungewöhnliche Stern-Bezeichnung auf. Der Atlas markiert dabei einen langen Richtungspfeil, was gemeinhin heißt „schnelle Eigenbewegung“. Also gleich mal nachgeschaut: ein schönes, leicht orange-farbenes Sternpärchen, das man eigentlich nicht als zusammengehörig empfindet bei dem weiten Abstand. Aber: Falsch gedacht. Es ist tatsächlich ein Doppelsternsystem. Es ist aber nur 11,7 Lichtjahre von uns entfernt! Der Abstand der beiden Komponenten (auch genannt GX und GQ AND) voneinander beträgt tatsächlich nur 147 AE! Ein Umlauf dauert 2600 Jahre. Komponente A (8.09m) hat dabei als M-Klasse Stern nur 38% des Sonnendurchmessers, Komponente B sogar nur 19%. Winzlinge also. Dieses System erfreut sich bei den Profis starken Interesses, weil die große Nähe viele Beobachtungen und Messungen erlaubt. Er ist eines der Primärziele für die Planetensuche. Der Namensgeber war übrigens Stephen Groombrigde (1755-1834), der einen Katalog von 4243 Zirkumpolarsternen schuf und der Gründer der altehrwürdigen Royal Astronomical Society war. Also ein wirklich nettes Objekt zum Ansehen.

Hier noch ein Link zu einem Bild: http://www.richweb.f9.co.uk/astro/images/Groombridge_34.20060724.im131156-62.av7x20s.C.50pc.an.jpg

Gruß Thorsten

Beobachtungsbericht 01.08/02.08.2013

Ort: Dreieck Bellheim, Rülzheim, Herxheim     Zeit: 22:00- 02:00

Teleskop: Dobson 10″     Okulare: TS32mm, ES 11mm, ES 6,8mm, 2x Barlow

Wetter: Klarer, wolkenloser Himmel mit Gute Durchsicht.   Seeing: Gut     fst mag: ca.5,2


Wieder eine schöne Nacht zum Beobachten, Objekte:

Doppelsterne:

SAO 144173 im Sternbild Adler, Abstand  3″ beide Komponenten Weislich mit eine Helligkeit von 7mag/9mag.

mit den 11mm gut getrennt.

SAO 88276  im Sternbild Pfeil, ein Dreifach System. Abstand Komponenten A/B 64″ A/C 6″ alle 3 Weißlich und gut getrennt mit den 11mm ES

SAO 105282 (PI Adler) Schwierigste Objekt des Abend, Seeing war aber gut und mit den 6,5 mm ES und 2X Barlow waren beide Sterne gut Getrennt. Abstand 1,3″

SAO 125141 auch Im Sternbild Adler. Abstand 4,1″ auch gut Getrennt.

SAO 125567 Sternbild Adler. Abstand 2,7″


Dazu sind noch ein paar Messier Objekte dazu gekommen:

M71: Ein Kugelsternhaufen um Sternbild Pfeil, auf den ersten Blich würde ich ihn aber unter Offenen Sternhaufen klassifizieren. Dafür schön aufgelöst.

Im Sternbild Schütze ein kürzer blick über M22, M28 und über den Lagunennebel M8.

Star des abend war C(aldwell) 57 ein kleinen unscheinbaren Kugelsternhaufen im Delphin. Leider nicht auflösbar, hat stark an ein Komet erinnert. Wenigsten aber was exotisches für diese Nacht.

Zum Abschluß war noch der Andromeda Nebel mit seine beide Begleiter dran.

an zu merken ist das es scheinbar viele Sternschnuppen Heute Nacht gab. Weil von den Anwesenden Kollegen kamm die Ganze zeit: „Wow“, „der war richtig fett“, “ und wieder eins“ usw. Komischer weise habe ich keine gesehen…..

 

CS Enzo

Beobachtungsbericht vom 12.07.2013

Beobachtungsbericht vom 12.07.2013

  • Zeit: 23:00 – 04:00 MESZ (5.0 Stunden)
  • Ort: Teufelsmühle (N 48°, E 08°, 859 m)
  • Wetter: Klar und windstill. Seeing ist gut. Nach Mitternacht ziehen Schleierwolken durch aber nach 30 Minuten ist der Spuk vorbei.
  • Mondalter: 4.2 Tage, 18.6% illuminiert, nicht sichtbar
Zeit SQM1 (mag/sas) Temp (°C)
23:56 20.78 12
01:15 20.80 9
02:47 20.83 8
03:42 20.65 8

Ausrüstung

  • Teleskop: Newton, Öffnung 400 mm, Brennweite 1800 mm f/4.5 (MF-Dobson)
  • Montierung: keine
  • Sonstiges: Telrad, ArgoNavis, Filterschieber, SkySafariPro
  • Okulare: 24 mm Explore Scientific (82°), 13 mm Vixen LVW (68°), 10 mm TeleVue Delos (72°), 8 mm TeleVue Delos (72°), 6 mm TeleVue Delos (72°), GSO 2.0x ED Barlow 2″
  • Filter: Astronomik OIII 2”, Astronomik UHC 2”, Baader SkyGlow 2”, ND 0.9 12.5% 1.25″, ND 0.6 25% 1.25″

Objekte

Typ Anzahl Bezeichnung
Sonnensystem 1 C/2012 F6 (Lemmon)
Sterne 6 HR3806, HD172068, HR7294, HD189636, HD11669, HD10673
Offene Sternhaufen 6 NGC7788, NGC7790, NGC654, NGC1502, NGC884/869
Kugelsternhaufen 4 M5, M3, M13, M15
Diffuse Nebel 0  
Planetarische Nebel 6 NGC6210, NGC6572, NGC6543, NGC7026, NGC40, NGC7662
Galaxien 5 M51, M82, M81, M31, M32

Notizen

  1. M5: Kompakt und sehr hell. Dichter Kern, fransiger Rand aufgelöst mit einigen hellen Sternen die einen dreidimensionalen Eindruck erzeugen. Delos 8, 8.0mm, 225x, 19.2′
  2. M3: Hell, sehr dicht, kompakt. Nicht symmetrisch, nach S hin abgeflacht. Nach N hin verjüngt sich der Haufen und es läuft eine Sternenkette heraus. Form in etwa wie ein „Pik“. Delos 8, 8.0mm, 225x, 19.2′
  3. HR3806: Zwei weiße Pünktchen, gleich hell, ca. 5″ entfernt. Sieht aus wie die Scheinwerfer eines Raumschiffes. 😉 Nicht zu hoch vergrößern. Delos 10, 10.0mm, 180x, 24.0′
  4. M51: Zwei verwaschene ovale Nebelfleckchen. Im ES 24 ist der Hintergrund zu hell. Delos 10, 10.0mm, 180x, 24.0′
  5. NGC6210 (Turtle Nebula): Oval aber unregelmäßig geformt. Mit ca. 25″ ein dicker Brummer im Vergleich zu den Nachbarsternen. OIII, Delos 8, 8.0mm, 225x, 19.2′
  6. M82 (Cigar Galaxy): Kantenlage, Rand nach S schärfer begrenzt. Dunkle Strukturen. Steht nur 35° hoch und ist noch im Gernsbacher Horizontdunst. SkyGlow bringt leichte Verbesserung. Delos 10, 10.0mm, 180x, 24.0′
  7. M81 (Bodes Galaxy): Im Vergleich zu M82 ein dicker Brummer. Oval, Kern heller. Im S zwei Sterne. Delos 10, 10.0mm, 180x, 24.0′
  8. M13 (Keystone Cluster): Wenig konzentriert, aufgelöst, nach außen hin viele Sternenketten. Seeing ist gut, aber Schleierwolken ziehen gerade durch. Delos 10, 10.0mm, 180x, 24.0′
  9. NGC6572 (Blue Racquetball): Sehr hell, bläulich, oval. Im W heller. Hellerer Kern. Delos 8, 8.0mm, 225x, 19.2′, Delos 8 x2, 4.0mm, 450x, 9.6′
  10. NGC6543 (Cat’s Eye Nebula): Im W dunkler ansonsten gleichmäßig hell. Konzentrische Strukturen. Halo diffus. Delos 8, 8.0mm, 225x, 19.2′
  11. HR7294: Gleich hell, Abstand 8″, beide leicht gelblich. Delos 8, 8.0mm, 225x, 19.2′
  12. M27 (Dumbbell Nebula): Wow! Im UHC kommt die „Sanduhr“ wunderbar deutlich zum Vorschein, fast dreidimensional. Gesprenkelt mit Sternchen. Delos 8, 8.0mm, 225x, 19.2′
  13. HD189636: Abstand 5″, weiß-weiß. Der im Osten ist etwas heller. Delos 8, 8.0mm, 225x, 19.2′
  14. NGC7026 (Cheeseburger Nebula): Der Name passt! Ovale Struktur mit einem Dunkelband – das ist der Käse. 😉 Mit OIII am besten. Delos 6, 6.0mm, 300x, 14.4′
  15. NGC40: Spektakulär! Liegt schön zwischen zwei Sternchen. Oval mit breitem diffusem Halo der Strukturen zeigt. Liegt wie ein Kranz um den sichtbaren Zentralstern. UHC. Delos 10, 10.0mm, 180x, 24.0′
  16. C/2012 F6 (Lemmon): Auffällig, Kern ist aufgehellt, rundlicher Halo. ES 24, 24.0mm, 75x, 65.6′
  17. M15: Helles nebliges Zentrum das scharf begrenzt ist. Rand aufgelöst mit Sternenketten. Delos 10, 10.0mm, 180x, 24.0′
  18. NGC7788: Etwa ein Dutzend Sterne locker, kastenförmig angeordnet (ähnlich Kepheus). ES 24, 24.0mm, 75x, 65.6′
  19. NGC7790: Kompakt, wenig helle Sterne. Im Osten dichter Knoten mit vielen schwächeren Sternchen. Weiter nach Osten verlängert eine Sternenkette. Delos 10, 10.0mm, 180x, 24.0′
  20. NGC654: Bogen um hellen (7m5) gelblichen Stern. Wie eine Teekanne mit Henkel. Im Norden Verdichtung. ES 24, 24.0mm, 75x, 65.6′
  21. NGC1502: Lockerer Haufen mit wenig Sternen. Aber sehr interessant, da er viele Doppelsterne enthält. Gebogene Kette durch das Zentrum. Schön. ES 24, 24.0mm, 75x, 65.6′
  22. NGC7662 (Blue Snowball): Relativ scharf begrenzter schmaler Halo. Strukturen sichtbar. Zentrum dunkler. UHC, Delos 8, 8.0mm, 225x, 19.2′
  23. HD11669 (ADS 1531): Schönes Paar, weiß-weiß gleich hell, Abstand 3.6″. Delos 8, 8.0mm, 225x, 19.2′


  1. Sky Quality Meter L, Messung in einem Raumwinkel von 20° (http://www.unihedron.com/projects/sqm-l/

BB 11.07.13

11./ 12.07.13 22.30 – 00.30 Uhr

Freie Feldlage zwischen Bellheim und Rülzheim

Nachdem nun zum wiederholten Mal der Himmel unmißverständlich zum Ausdruck brachte, sein Versagen der ersten Jahreshälfte auf einen Schlag und in einer Woche wieder gutzumachen, leisteten Enzo und ich dem Ruf Folge. Teleskope waren mein 8“er und Enzos 10“ Dobson.

Obwohl ab und an ganz leichte Schleierwolken durchzogen war das Seeing unglaublich gut. Man konnte an den Sternen stillstehende Beugungsringe sehen! Man hätte glauben können, lauter künstliche Sterne im Labor vor sich zu haben.

Da bei uns beiden gerade Doppelsterne angesagt sind, waren die auch das alleinige Ziel.

Hier eine Auswahl:

44 Bootis – auf dem Taubensuhl am Wochenende bereits anvisiert, aber, naja, so „richtig“ getrennt wars eher nicht. Diesmal, am absoluten Boden unseres Luftmeeres, abersehr eindeutig und sauber mit Spalt aufgelöst bei 350x (! richtig gelesen, total übervergrößert – trotzdem getan)

Komponente A – 5.2 m weiß

Komponente B – 5.8 m weiß

Abstand 1.9“

Entfernung 402 Lichtjahre, Umlaufperiode 206 Jahre

 

Izar Epsilon Boo – Dreifachsystem

Komponente A – 2.3m

Komponente B – 5.1m

(Komponente C – 12.0 m)

Abstand AB 2.8“

AC 176,3“ (da sieht man nicht, dass dieses Funzelchen überhaupt noch dazu gehört)

Entfernung 203 Lichtjahre, Umlaufperiode ca. 1000 Jahre

Der ist schwieriger aufzulösen, als der Abstand groß klingt, da A sehr hell leuchtet und B im Strahlenkranz fast untergeht. Dafür hat B eindeutig eine bläuliche Farbe, wodurch der Hauptstern wiederum infolge des Kontrastes einen orange-goldenen Touch zeigt. Jedenfalls sehr schön anzuschauen.

 

Alkalurops Mü Boo – Dreifachsystem

Komponente A – 4.3m

Komponente B – 7.2m

Komponente C – 7.8m

Abstand A B/C 108“

BC 2.2“

Entfernung 120 Lichtjahre, Umlaufperiode 260 Jahre

Der Name kommt aus dem Griechischen und meint Hirtenstab, durch die Übernahme durch die Araber wurde der Artikel Al vorangestellt. A gehört vermutlich gar nicht als gravitativ gebundener Stern dazu, steht aber faktisch doch recht nahe bei B/C, die den eigentlichen DS ausmachen und tatsächlich nur rund 54AE voneinander entfernt sind – der Orbit der beiden ist also kleiner als unser Sonnensystem. B ist ein F Unterriese, ein Stern, der an der Schwelle vom Wasserstoff- zum Heliumbrennen steht. C entspricht nach seinen Werten ziemlich gut unserer eigenen Sonne.

Der Anblick der beiden engen Sterne mit A im Feld ist wunderschön anzusehen.

 

STT (OƩ) 298 – Mehrfachsystem

Komponente A – 7.1m

Komponente B – 8.4m

Komponente C – 7.8m

(Komponente D – 13.9m)

(Komponente E – 12.7m)

Abstand AB 1.1“

AC 122“

(AD 167“)

(AE 456“)

Entfernung 71 Lichtjahre

Für mich DIE Überraschung (was sich auch in einem lauten WOW äußerte):

Unter den für uns üblichen Verhältnissen visuell selten zu knacken, waren die 1.1“ von BC mit wieder 350x klar getrennt. Damit war der Bereich der mit einem 8“er theoretisch erreichbaren Auflösung in dieser Nacht in Reichweite. Sagenhaft. Wären die leichten Schleierwolken nicht gewesen….

Und – klar, wie könnt es jetzt anders kommen, ihr ahnt es: sehr schön anzusehen dieses enge Paar.

So, das sollte reichen. Kurzum, ein ausgenutzter und gelungener Beobachtungsabend. Auf ein Neues.

Beobachtungsbericht vom 06.07.2013

Beobachtungsbericht vom 06.07.2013

  • Zeit: 23:00 – 03:00 MESZ, 4.0 Stunden
  • Ort: Taubensuhl (N 49°17’12“ E 07°54’43“, 518 m)
  • Wetter: klar, windstill, gegen später zieht Feuchtigkeit auf
  • Mond: 28.3 Tage, 2% illuminiert, Aufgang über 15° um 05:53

Mit auf der hinteren Wiese waren Ingmar, Uwe, Christina, Thorsten, Enzo, Sandra und Nicolai. Es war mal wieder ein richtiges Mini-TAN. 🙂

Zeit SQM1 (mag/sas) Temp (°C)
23:30 20.23 16
01:05 20.95 14
02:44 20.89 12

Ausrüstung

  • Teleskop: Newton, Öffnung 400 mm, Brennweite 1800 mm f/4.5 (MF-Dobson)
  • Montierung: keine
  • Sonstiges: Telrad, ArgoNavis, Filterschieber, SkySafariPro
  • Okulare: 24 mm Explore Scientific (82°), 13 mm Vixen LVW (68°), 10 mm TeleVue Delos (72°), 6 mm TeleVue Delos (72°)
  • Filter: Astronomik OIII 2”, Astronomik UHC 2”, Baader SkyGlow 2”, ND 0.9 12.5% 1.25″, ND 0.6 25% 1.25″

Objekte

Typ Anzahl Bezeichnung
Sonnensystem 2 Saturn, C/2011 L4 (PANSTARRS)
Sterne 0  
Offene Sternhaufen 3 NGC6633, IC4756, NGC6709
Kugelsternhaufen 3 M5, M13, M92
Diffuse Nebel 0  
Planetarische Nebel 7 IC4593, NGC6210, M57, IC3568, NGC6543, NGC6826, M27
Galaxien 4 NGC4490, IC694, M51, M31

Notizen

  1. Saturn: Steht um 23:30 schon sehr tief auf etwa 20°. Ich stand bislang diesen Himmelsverbesserungsfiltern skeptisch gegenüber, aber mit dem Baader SkyGlow kommt er wirklich etwas klarer heraus. Titan im Osten. Delos 10, 10.0mm, 180x, 24.0′
  2. M5: Findet eigentlich zu Unrecht neben dem „Star“ M13 zu wenig Beachtung. Tausende Sterne im Zentrum und nach außen hin dennoch schöne Strukturen. Delos 10, 10.0mm, 180x, 24.0′
  3. NGC4490 (Cocoon Galaxy): Sieht aus wie eine Untertasse mit Streifen. Knotiger Auswuchs im N. Mit SkyGlow etwas besser. Auffälliges Sterndreieck am Okularrand im N. Schön! Delos 10, 10.0mm, 180x, 24.0′
  4. IC4593 (White Eyed Pea): Laut Karte passt die Position, aber nicht eindeutig identifiziert. Scheint ein kleines Biest zu sein. Ich mag PN nicht… Delos 6, 6.0mm, 300x, 14.4′
  5. IC694 + NGC3690: Zwei wechselwirkende Gx. Erscheinen aber als ein Objekt. Sieht aus wie eine Bohne mit etwas hellerem Kern. ES 24, 24.0mm, 75x, 65.6′
  6. M57 (Ring Nebula): Immer wieder schön… ES 24, 24.0mm, 75x, 65.6′
  7. M13 (Keystone Cluster): Delos 10, 10.0mm, 180x, 24.0′
  8. M92: Delos 10, 10.0mm, 180x, 24.0′
  9. M51 (Whirlpool Galaxy): Spiralarme mit dunklen Wirbeln, Brücke zu NGC 5195 ES 24, 24.0mm, 75x, 65.6′
  10. NGC6210 (Turtle Nebula): Schildkröte? Sieht aus wie Fliegendreck. Mit OIII wirds auch nicht besser. Delos 6, 6.0mm, 300x, 14.4′
  11. C/2011 L4 (PANSTARRS): Knotig, nicht mehr mit Schweif und sicher weit unspektakulärer als früher, aber: Endlich habe ich ihn auch mal gesehen! Im Delos 10 ist er nicht mehr erkennbar. ES 24, 24.0mm, 75x, 65.6′
  12. IC3568 (Baby Eskimo): Einfach gefunden. Steht in schöner Dreieckskonstellation mit Sternchen. Mit 6 mm keine Verbesserung. OIII bringt viel. Der Name passt, wenn man den großen „Eskimo“ kennt. Vielleicht sind PN doch nicht so schlecht… Delos 10, 10.0mm, 180x, 24.0′
  13. NGC6633: Schöner offener Haufen. Macht deutlich mehr her als die Sternkarte vermuten lässt. Viele kleine Strukturen. Ist es wert mal gezeichnet zu werden. ES 24, 24.0mm, 75x, 65.6′, Delos 10, 10.0mm, 180x, 24.0′
  14. NGC6543 (Cat’s Eye Nebula): Schon bei 24 mm auffällig. Mit 10 mm ein richtiger Brummer. OIII bringt viel. Oval mit dunklerem Kern. Delos 10, 10.0mm, 180x, 24.0′
  15. IC4756: Sehr groß, passt gerade noch so ins GF bei 24 mm. Auch bei 6 mm interessant, hier sieht man die Wolken, die jeden Stern umgeben. ES 24, 24.0mm, 75x, 65.6′
  16. NGC6709: Sieht aus wie ein joggendes Strichmännchen. Schön! Nächstes Mal zeichnen. ES 24, 24.0mm, 75x, 65.6′
  17. NGC6826 (Blinking Planetary): Blinken tut bei 16 Zoll nichts mehr. Bei 24 mm ist der Effekt des OIII schön zu sehen, da ein Stern relativ nahe steht und mit Filter verschwindet. Bei 10 mm weit weniger spektakulär. ES 24, 24.0mm, 75x, 65.6′
  18. M27 (Dumbbell Nebula): Mit OIII springt einem der „Wattebausch“ gerade zu ins Gesicht, da der Hintergrund schwarz wird. ES 24, 24.0mm, 75x, 65.6′
  19. M31 (Andromeda Galaxy): Mit knapp 30° Höhe noch im Horizontdunst. ES 24, 24.0mm, 75x, 65.6′


  1. Sky Quality Meter L, Messung in einem Raumwinkel von 20° (http://www.unihedron.com/projects/sqm-l/

Doppelsterne

Mi., 05.06.2013, 22.15 – 24.00 Uhr

Nach gefühlten 10 Jahren ohne gute Beobachtungsnächte mußte es gestern Abend also sein, als der Himmel schon den zweiten Tag wolkenlos war und deshalb alle üblichen Schweinehundgedanken wie „bin müde“ und „muß morgen früh wieder raus“ diesmal nicht ausreichten.

Deshalb den 8“er raus und los:

Da es noch nicht richtig dunkel war kam als erstes Saturn dran. Es zeigte sich mal wieder, dass die Stunden der späten Dämmerung für Planetenbeobachtung einfach gut geeignet sind. Die Kugel stand schön ruhig da und auf Anhieb waren Titan, Rhea, Dione und Tethys sichtbar. Der Planet selbst zeigte gut sichtbar mindestens drei Bänder. Bemerkenswert war die jetzt wieder weite Öffnung des Ringes, den ich zum letzten Mal vor zwei Jahren gesehen habe.

Dann ging’s an das aktuelle Projekt „Doppelsterne Christian Mayer“:

MAYER 33 = gamma VIR/ Porrima

Ein bekannter Stern, den ich aber noch nie durchs Teleskop beobachtet habe. Die Komponenten haben 3.5m bzw. 3.6m. Die Besonderheit dabei ist die große Varianz des Abstandes. Noch 2010 wäre ein 8“er gescheitert, weil das Periastron 0.9“ betrug. Jetzt stehen die beiden wieder 1.7“ auseinander und waren seeeehr eng, aber getrennt zu sehen. Die Sterne brauchen übrigens nur 169 Jahre für einen Umlauf umeinander und sind nur 39 Lj von uns entfernt.

MAYER 35 = 54 VIR

Die Komponenten mit 6.8m und 7.2m fast gleich hell und auch 5“ weit auseinander. Trotzdem nicht ganz einfach, weil er seeehr tief steht und die Luftunruhe sich deutlich bemerkbar machte, was andere Beobachter auch schon beschrieben. Ging aber gerade so. Das System ist 613 Lj entfernt. Naja, „nett“ anzusehen. Immerhin bemerkenswert: die zwei bewegen sich schnell auf uns zu und werden uns in 4 Mio Jahren im Abstand von 382 Lj passieren.

MAYER 38 = pi BOOTES

Im Abstand von 7.4“ die weißen Komponenten A mit 4.8m und B mit 5.7m.

Das war es erst einmal mit dem guten Christian. Dann ab nach oben in klarere Luftschichten in den BOOTES.

STF 1764/ pi BOO

ein Dreifachsystem. Komponente A 6.m8 und B 6.9m mit schönen 6“ Abstand. B hat einen schönen bläulichen Schimmer. In weiten 172“ folgt noch die weiße Komp. C mit 9.3m, aber die Zugehörigkeit ist nur nachlesbar, nicht wirklich erkennbar. Das System ist 327 Lj. entfernt.

Es folgten noch 5 weitere DS im BOOTES, die aber hier nicht weiter aufgeführt sein sollen.

So, und dann war es doch genug. Es zog eine Zirrenschicht durch und diese Sch… Stechmücken hatten mich mindestens 10x erwischt. Bah, irgendwann ist die Geduld erschöpft. Aber schön wars trotzdem.

BB vom 1.4.2013

Hallo zusammen,

nachdem es mir bislang noch nicht gegönnt war, PANSTARRS zu sehen, habe ich es diesmal erst garnicht versucht.

Da aber plötzlich und unverhofft die Sonne zu sehen war, bin ich zuerst mit dem kleinen Lunt raus in den Garten und habe es voller Freude aufgestellt. Just als alles eingestellt war, musste natürlich wieder ein Wolkenband mit viel zu langer Präsenz glänzen. Also rein, Kaffee und dann wieder raus. Es hat sich aber gelohnt. Die Sonne hatte einen schönen großen Fleckauf ca. 1 Uhr und ein Filmanet ziemlich in der Mitte, glänzend, geschwungen und deutlich lang. Ich dachte zuerst an ein Haar im Okular 😉 Ein paar Protuberanzen auf 5 Uhr und 9 Uhr waren auch zu sehen. Die Protuberanz auf 9 Uhr hatte eine erstaunliche Ausdehnung und sah aus wie eine Bogenlampe aus roter Watte… wenn dieser Vergleich erlaubt ist.

Danach bin ich zum größeren Lunt gewechselt, um mir die Protuberanz und den Fleck genauer anzusehen. Am Fleck waren deutlich die abgestufen Dunkeltäne, von schwarz innen auf dunkelgrau außen, zu erkennen. Auch die Strukturen der Sonne, wie ein Meer aus orangenfarbenen Wellen, waren im großen Lunt deutlich sichtbar. Im kleinen Lunt sieht das eher nach Orangenhaut aus 😉  Bestätigt wurde mir dies durch das aufmerksame Auge von Leon, dem 11jährigen, der im Gegensatz zu mir ohen Brille beobachten kann.  

Am Abend dann ging es zu Enzo, um mit ihm gemeinsam mit dem Dobson nach Sternhaufen und Doppelsternen zu suchen. Siehe dazu auch seinen Bericht.

Ort: Rülzheim und Hayna
Start: Sonne am Nachmittag, Sterne ab 21:30 bis 23:00

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