Kategorie: Beobachtung (Seite 2 von 2)

Astronomische Visuelle oder Fotografische beobachtungen

Doppelsterne

Mi., 05.06.2013, 22.15 – 24.00 Uhr

Nach gefühlten 10 Jahren ohne gute Beobachtungsnächte mußte es gestern Abend also sein, als der Himmel schon den zweiten Tag wolkenlos war und deshalb alle üblichen Schweinehundgedanken wie „bin müde“ und „muß morgen früh wieder raus“ diesmal nicht ausreichten.

Deshalb den 8“er raus und los:

Da es noch nicht richtig dunkel war kam als erstes Saturn dran. Es zeigte sich mal wieder, dass die Stunden der späten Dämmerung für Planetenbeobachtung einfach gut geeignet sind. Die Kugel stand schön ruhig da und auf Anhieb waren Titan, Rhea, Dione und Tethys sichtbar. Der Planet selbst zeigte gut sichtbar mindestens drei Bänder. Bemerkenswert war die jetzt wieder weite Öffnung des Ringes, den ich zum letzten Mal vor zwei Jahren gesehen habe.

Dann ging’s an das aktuelle Projekt „Doppelsterne Christian Mayer“:

MAYER 33 = gamma VIR/ Porrima

Ein bekannter Stern, den ich aber noch nie durchs Teleskop beobachtet habe. Die Komponenten haben 3.5m bzw. 3.6m. Die Besonderheit dabei ist die große Varianz des Abstandes. Noch 2010 wäre ein 8“er gescheitert, weil das Periastron 0.9“ betrug. Jetzt stehen die beiden wieder 1.7“ auseinander und waren seeeehr eng, aber getrennt zu sehen. Die Sterne brauchen übrigens nur 169 Jahre für einen Umlauf umeinander und sind nur 39 Lj von uns entfernt.

MAYER 35 = 54 VIR

Die Komponenten mit 6.8m und 7.2m fast gleich hell und auch 5“ weit auseinander. Trotzdem nicht ganz einfach, weil er seeehr tief steht und die Luftunruhe sich deutlich bemerkbar machte, was andere Beobachter auch schon beschrieben. Ging aber gerade so. Das System ist 613 Lj entfernt. Naja, „nett“ anzusehen. Immerhin bemerkenswert: die zwei bewegen sich schnell auf uns zu und werden uns in 4 Mio Jahren im Abstand von 382 Lj passieren.

MAYER 38 = pi BOOTES

Im Abstand von 7.4“ die weißen Komponenten A mit 4.8m und B mit 5.7m.

Das war es erst einmal mit dem guten Christian. Dann ab nach oben in klarere Luftschichten in den BOOTES.

STF 1764/ pi BOO

ein Dreifachsystem. Komponente A 6.m8 und B 6.9m mit schönen 6“ Abstand. B hat einen schönen bläulichen Schimmer. In weiten 172“ folgt noch die weiße Komp. C mit 9.3m, aber die Zugehörigkeit ist nur nachlesbar, nicht wirklich erkennbar. Das System ist 327 Lj. entfernt.

Es folgten noch 5 weitere DS im BOOTES, die aber hier nicht weiter aufgeführt sein sollen.

So, und dann war es doch genug. Es zog eine Zirrenschicht durch und diese Sch… Stechmücken hatten mich mindestens 10x erwischt. Bah, irgendwann ist die Geduld erschöpft. Aber schön wars trotzdem.

BB vom 1.4.2013

Hallo zusammen,

nachdem es mir bislang noch nicht gegönnt war, PANSTARRS zu sehen, habe ich es diesmal erst garnicht versucht.

Da aber plötzlich und unverhofft die Sonne zu sehen war, bin ich zuerst mit dem kleinen Lunt raus in den Garten und habe es voller Freude aufgestellt. Just als alles eingestellt war, musste natürlich wieder ein Wolkenband mit viel zu langer Präsenz glänzen. Also rein, Kaffee und dann wieder raus. Es hat sich aber gelohnt. Die Sonne hatte einen schönen großen Fleckauf ca. 1 Uhr und ein Filmanet ziemlich in der Mitte, glänzend, geschwungen und deutlich lang. Ich dachte zuerst an ein Haar im Okular 😉 Ein paar Protuberanzen auf 5 Uhr und 9 Uhr waren auch zu sehen. Die Protuberanz auf 9 Uhr hatte eine erstaunliche Ausdehnung und sah aus wie eine Bogenlampe aus roter Watte… wenn dieser Vergleich erlaubt ist.

Danach bin ich zum größeren Lunt gewechselt, um mir die Protuberanz und den Fleck genauer anzusehen. Am Fleck waren deutlich die abgestufen Dunkeltäne, von schwarz innen auf dunkelgrau außen, zu erkennen. Auch die Strukturen der Sonne, wie ein Meer aus orangenfarbenen Wellen, waren im großen Lunt deutlich sichtbar. Im kleinen Lunt sieht das eher nach Orangenhaut aus 😉  Bestätigt wurde mir dies durch das aufmerksame Auge von Leon, dem 11jährigen, der im Gegensatz zu mir ohen Brille beobachten kann.  

Am Abend dann ging es zu Enzo, um mit ihm gemeinsam mit dem Dobson nach Sternhaufen und Doppelsternen zu suchen. Siehe dazu auch seinen Bericht.

Ort: Rülzheim und Hayna
Start: Sonne am Nachmittag, Sterne ab 21:30 bis 23:00

BB vom 01.04.2013

Ort: Herxheim Hayna—- Zeit:20:45 bis 23:00   Instrument:10″ Newton 8″ Newton

Wetter: Klarer Himmel—-Seeing: Schlecht—– mag. fst: ca. 4,3 —- Beobachter Enzo, Michael J.

Der Abend habe ich wieder mit ein neuer versuch gestartet diesen Berühmten Komet „Pannstarr“ zu sichten…. wieder kein Erfolg.

Nach den Gescheiterten Versuch, hat sich der Michael J. dazu gesellt.

weitere Objekte des Abend:

Jupiter: Leider Bedingt durch das schlechte seeing, nicht so gut. Im momente ruhiger Luft waren Strukturen in den Beiden Hauptbänder zu sehen und bis 4 bänder gut zu erkennen. Lang und ausgiebig Beobachtet.

M44 Offener Sternhaufen im Krebs. Schnell Drüber geguckt. Trotzdem, in ein Guten Okular, lohnender Objekt.

Danach ein paar Doppelsterne:

Algieba Gamma Leo: Schöne Doppelstern, beide Komponenten strahlen in eine Goldgelbe Farbe. Richtig Beeindruckend. Erst mit ein 11mm Okular klar getrennt.

Denebola Beta Leo: Genau das Gegenteil von Gamma Leo, Wenn man das überhaupt als Doppelstern bezeichnen kann.

Zosma Delta Leo: soll laut Star-Guide auch ein Doppelstern sein, ich habe leider nichts gesehen. In anderen Kataloge auch nicht gefunden das es ein Doppelstern sein soll!

23:00 Aufgehört, weil es zu kalt war.

Pannstar am 1. April

Hallo Beobachter

Komme gerade von draußen rein nachdem ich versucht hatte den Kometen Pannstar L4 zu beobachten und ich muss sagen es hat sich gelohnt. Schon gegen 19.30 Uhr war ich ganz in der Nähe von meinem Zuhause auf dem oberen Gestade direkt über dem Sportplatz des SV Mörsch mit einer sehr guten Sicht auf den Horizont. Mitgebracht habe ich nur einen kleinen Feldstecher mit dem ich sehen wollte ob ich den Kometen auffinden könnte. Zunächst war es überhaupt nicht möglich auch nur einen Stern oder auch einen Planeten zu finden. So machte ich einen kleinen Spaziergang um der Sonne die Chance zu geben tief unter den Horizont zu wandern. Um 21.00 Uhr (MESZ) war es dann soweit, die Dunkelheit war soweit fortgeschritten das ich Andromeda aber nicht M31 gut sehen konnte. Anhand meiner App habe ich die Position des Kometen auf den Himmel projeziert und begann mit der Suche. Am Anfang wollte das nicht so recht klappen aber nach nochmaliger Überprüfung meines Suchgebietes mittels App habe ich einen verwaschenes Fleckchen direkt gesehen und konnte es problemlos im Gesichtsfeld halten. Gegen 21.30 Uhr war es mittlerweile so dunkel das man den Komet und seinen langen, breit gefächerten Schweif deutlich sehen konnte. Erst jetzt konnte man langsam die Galaxie M31 in der Nähe des Kometen erspähen, war aber dennoch wesentlich schwächer als der „Schweifstern“. Der Schweif hatte im Feldstecher an der rechten Seite, nach meiner Meinung, einen scharfen dünnen Strahl der nach links sich auffächerte und kürzer und dunkler wurde. Somit müsste der rechte Teil des Schweifes der Plasmaschweif und der linke Teil der Staubschweif sein.

Jetzt kamen doch wieder Bedenken hoch den Fotoapparat zu Hause gelassen zu haben Zwinkernd

Ich kann nur jeden aufmuntern den Kometen zu beobachten, es macht richtig Spass und wer weiss vielleciht brauchen wir diese Übungen dieses Jahr noch einmal!

 

herzliche Grüße, Tom

BB vom 13.03.13

Ich schieb‘ mal einen BB vom 13.03.2013 nach…

Vorbemerkung: Seit 2012 verfolge ich ein kleines Beobachtungsprojekt. Durch die Aktivitäten eines Vereins in Mannheim, die dortige alte Sternwarte am Schloß zu erhalten und zu renovieren, stieß ich auf den Astronomen Christian Mayer. Er initiierte, plante und betrieb die Sternwarte ab 1775. Eine der wichtigsten Tätigkeiten war die systematische Beobachtung von Doppelsternen. Mayer beobachtete ab 1776 mit einem 8 Fuß großen Mauerquadranten, den man heute neben weiteren alten Instrumenten im Technoseum MA besichtigen kann. Mayer erstellte nach seinen Beobachtungen den allerersten Doppelsternkatalog in der Geschichte der Astronomie und erkannte als erster deren wahre Natur. Seine Beobachtungsberichte sind heute noch vorhanden.

Daher habe ich mir vorgenommen, seine Liste mit 72 DS einmal nach zu beobachten. Das macht wirklich Spaß – vor allem ist es eine schöne Vorstellung, dieselben Sterne zu beobachten, die der Astronom aus Mannheim schon vor rund 230 Jahren untersuchte.

Und da unsere (auch kleinen) Teleskope um Längen besser sind, kann man die auch alle schön anschauen 🙂

Diesmal also:

Mayer 14 = Sigma Ori: Der Kracher mit vier sichtbaren engen Komponenten. Sagenhaft schön, wirkt wie ein Planet mit kleinen Monden. Die hellste Komponente A mit 4.2m, die dunkelste 8.7m.

Mayer 15 = Mintaka = δ Ori: Hinreichend bekannt, aber immer wieder ein Erlebnis. Der große Helligkeitsunterschied von 2.4m und 6.8m ist sehenswert bei dem doch deutlichen Abstand von 50“. Tatsächlich ist es sogar ein 4fach System in nur 916 LJ Entfernung.

Mayer 13 = HD 23161 im Orion: Drei schwächere weiße Sterne mit 6m, 7.4m, 9.6m im Abstand 40“ und 53“. Nicht der Bringer, aber nett.

Mayer 12 = 94 Tau: Schwächere Komponente 7m wirkt blau, die hellere hat 4m. Weiter Abstand von 60“. Naja…

Mayer 19 = HIP 31156 Gem: Schon etwas enger mit 22“ bei 6.3m und 6.8m. Beide weiß, schön anzusehen.

Mayer 34 = α Cor Caroli in CVn: Markante Helligkeitsdifferenz 2.8m und 5.5m. Die Hauptkomponente ist der Prototyp einer Klasse veränderlicher Sterne. Mit 20“ sehr schön und mit nur 110 LJ fast Nachbarn zu uns.

Beobachtunbericht vom 15.03.2013

Ort: Herxheim-Hayna—Zeit:18:45-19:30—Wetter: bis dahin klar 😉 —Instrumente:Fernglas 7×50

Beobachter: Enzo und Michael J.

Heute Abend ein erneutes Versuch Komet C/2011 L4 Pann-Star zu beobachten. Der leider kläglich gescheitert ist.

Trotz Gute Wetter Beienungen, war der Komet nicht zu sehen. Egal ob mit Fernglas oder Freies Auge.

Wenigsten Fotografisch hat es geklappt:

 

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